Frachtschiffreisen
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Unterbringung und Verpflegung

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Für Passagiere stehen maximal 6 Kammern zur Verfügung, meist aber deutlich weniger. Sie sind für 1-2 Personen ausgelegt, die Doppelkammern fast immer mit zwei Räumen. Mehrbettkammern sind mir nicht bekannt. Bad mit Dusche ist immer vorhanden. TV, öfter auch Radio und DVD ist da. Auf den wenigsten Schiffen allerdings mit Satellitenempfang. Die Ausstattung ist unterschiedlich, aber immer ausreichend und für meinen Geschmack komfortabel.

Doppelkammer LAS PALMAS
Doppelkammer HENNEKE RAMBOW
Schlafbereich LAS PALMAS

Reinigung wenn überhaupt nur einmal die Woche. Bettwäsche und Handtücher sind da, bei Bedarf melden, wenn was ausgetauscht werden soll. Die Sicht nach Vorne kann schon mal von Containern verstellt sein, Sicht zur Seite oder nach hinten ist meist frei. Fast immer sind die Räume klimatisiert, man kann aber auch die Bullaugen öffnen, dann aber daran denken, die bei Regen oder Sturm unbedingt geschlossen zu halten.

Sitzecke Doppelkammer CHRISTOPHER
Schreibtisch CHRISTOPHER

Kammern sollten im Hafen abgeschlossen sein, es laufen schließlich viele Nichtcrewmitglieder auf dem Schiff herum. Auf See kann man die Tür gerne offen lassen, das bedeutet dann auch, Besuch herzlich willkommen. Geklaut wird auf See nicht, da haben Seeleute einen sehr strengen Kodex.
Schwimmwesten, Schutzhelme sind in jeder Kammer, das müssen Sie bei Sicherheitsübungen auch tragen.

Es sollte alles gut verstaut sein, damit bei eventuellem Seegang nichts kaputt geht. Alle Möbel sind speziell dafür ausgelegt, mit höheren Kanten in den Fächern, mit einrastenden Schubladen usw.
Eine Bitte an dieser Stelle: Nehmen Sie am Schluss alles wieder mit, was Sie in Ihre Kammer herein gebracht haben. Ich habe z.B. mal eine Kommode voller leerer Flaschen vorgefunden, muss doch nicht sein.
Bei irgendwelchen Beanstandungen sprechen Sie den Steward (falls vorhanden) oder den 2. Offizier an, die Jungs tun, was sie können.


Bei den großen Schiffen ist das Platzangebot enorm. Hier beispielhaft die Doppelkammer auf dem F-Deck der MSC Flaminia.

Auf ganz neuen Schiffen gibt es inzwischen geradezu luxuriöse Einrichtungen für Passagiere, schauen Sie sich mal Bilder an von der CMA CGM Marco Polo.

Messen der CHRISTOPHER (hinten Offiziersmesse)
Offiziersmesse HELLE RITSCHER (vorne rechts Passagiertisch)

Neben der Unterbringung ist sicher das Essen für das eigene Wohlbefinden genauso wichtig. Vorab: satt wird jeder! Der Koch steht zwar in der Bordhierarchie ziemlich weit unten, ist aber einer der wichtigsten Männer auf dem Schiff. Ist das Essen schlecht, wird die Stimmung schlecht.

Küche und Messen sind meist auf dem Poopdeck, manchmal auch ein Deck höher. Passagiere essen in der Offiziersmesse. Manche Schiffe haben einen Steward, meist ist aber der Koch alleine. Dann sollte man sein Geschirr nach dem Essen auch in die Küche bringen wie alle anderen auch.

Sonderwünsche wie Diabetiker- oder vegetarische Kost können nicht erfüllt werden.

Wenn Sie zu einem längeren Landgang aufbrechen, sagen Sie dem Koch Bescheid, dass Sie nicht zum Essen da sein werden.

Die Essenszeiten (mit leichten Abweichungen):

  • Frühstück (Breakfast) zwischen 7 und 8 Uhr

  • um 10 Uhr Kaffee oder Tee (oft auch Gebäck)

  • 11 Uhr 30 oder 12 Uhr Mittag (Lunch)

  • 15 Uhr Kaffee oder Tee (manchmal mit Kuchen dazu)

  • 17 Uhr oder 17 Uhr 30 Abendessen (Dinner)

Küche CHRISTOPHER
Sonntagstisch LAS PALMAS

Morgens (Breakfast) wird häufig schon etwas deftigere Kost geboten. Sehr oft Eier als Rührei oder Spiegelei. Dazu schon mal eine Wurst oder kräftiger Speck. Man kann aber auch Toast oder Brot essen, steht alles parat, teilweise im Kühlschrank. Marmelade, Süßes usw steht auf dem Tisch oder in der Nähe. Manche haben auch Cornflakes o.ä. bereit stehen

Mittags (Lunch) meist zwei Gänge, Suppe vorweg, dann kräftiges Essen (schließlich arbeiten die Jungs alle), aber immer schmackhaft. Sehr oft Fleisch. Mindestens Sonntags, manchmal auch Donnerstags gibts Eis zum Nachtisch, Seemannsbrauch. Auf manchen Schiffen Samstags leckeren Eintopf. Meistens steht auch Salat bereit.

Abends (Dinner) auch sehr oft warmes Essen. Hier kann man aber auf Brot ausweichen, oder ergänzen. Falls man später noch Hunger verspüren sollte, ruhig eine Scheibe Brot mitnehmen, auch etwas Obst. Es ist eigentlich alles da, was man braucht.

Getränke wie Wasser, Kaffee, Tee, Milch, Obstsäfte stehen bereit. Wasser, Limonaden usw für die Kammer kann man an Bord kaufen. Alkoholische Getränke sind für die Crew fast immer tabu, manche Schiffe verkaufen Bier und selten auch andere Alkoholika an Passagiere. Auf einigen Schiffen gibt es eine Art Bestellliste (Slop Chest). Meist werden dazu in der Messe Zettel ausgefüllt mit Name und Wunsch. Manchmal reicht eine Info an den Kapitän. Diese zollfreien Einkäufe wie auch Zigaretten sind außerordentlich billig. Nur wundern Sie sich nicht, wenn Sie z.B. Bier kaufen, dass dann gleich eine ganze Kiste kommt, in kleineren Mengen haben die es nicht. Keinesfalls Alkohol ohne Befragung des Kapitäns an Crewmitglieder geben und auch nicht auf der Brücke mal nebenher einen Zug aus der Flasche nehmen.

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